Georg Müllers Buch “Europas Feldeinfriedungen” ist ein monumentales Werk, das weltweit Anerkennung gefunden hat und in über 30 Ländern verkauft wurde.

Es dient als umfassendes Nachschlagewerk für Feldbegrenzungen in ganz Europa und behandelt Themen wie Wallhecken (Knicks), Hecken, Trockenmauern, Trockenschwemmhölzer, Flechthecken, Flechtzäune und traditionelle Zäune. Die zweibändige Ausgabe umfasst 1280 Seiten und enthält 5514 Abbildungen, darunter 4433 Farbfotos. Es handelt sich um eine umfassende Dokumentation verschiedener Arten von Feldbegrenzungen in Europa, die das Ergebnis von über 30 Jahren Forschung ist. Das Buch hat Lob von Experten, Forschern und Institutionen weltweit erhalten, für seine Tiefe, Gründlichkeit und seinen Beitrag zur Erhaltung des kulturellen Erbes und des ökologischen Wissens.

Georg Müller wurde 1950 in Ganderkesee geboren und engagierte sich über 35 Jahre lang in den Bereichen Wallhecken, Pilze, Schlatts, Natur- und Umweltschutz sowie soziale Belange. Ab 1980 kartierte er die Wallhecken der Gemeinde Ganderkesee und veröffentlichte 1986 einen Aufsatz über “Zerstörung von Wallhecken”. Für seine Arbeit erhielt er 1988 den Bremer Preis für Heimatforschung.

Bekannt wurde er durch sein Buch “Wallhecken: Entstehung-Pflege-Neuanlage” von 1989. Diese 256-seitige Veröffentlichung fand Anerkennung in Fachkreisen und Naturschutzgesetzen und etablierte ihn als anerkannten Experten auf diesem Gebiet.

Er blieb auch politisch aktiv, war Gemeinderatsmitglied von 1990 bis 1991 und veröffentlichte Beiträge zur Zusammenarbeit von amtlichem und ehrenamtlichem Naturschutz.

Müller widmete sich auch Pilzen und veröffentlichte 1995 “Pilze im Tal der Hunte”. Neben Wallhecken verfasste er Namenserklärungen, Gedicht- und Liederbände. Eine bedeutende Initiative von ihm war die Tsunamii Fluthilfeinitiative “Hilf für Koggala / Habaraduwa” für Sri Lanka im Jahr 2005.

In den folgenden Jahren arbeitete er intensiv an dem Buch “Europas Feldeinfriedigungen” und veröffentlichte es schließlich 2013 in zwei Bänden mit insgesamt 1280 Seiten, sowohl in deutscher als auch in englischer Sprache.

Seine Arbeit und Veröffentlichungen haben einen bedeutenden Beitrag zum Schutz der Natur und der Umwelt geleistet und sein Wissen und seine Forschungen sind auch nach seinem Tod im Jahr 2019 in Fachveröffentlichungen und Naturschutzkreisen weiterhin präsent und geschätzt.

„Europas Feldeinfriedungen“ – ein Geschenk der Nationalen Heckenlegegesellschaft – von Georg Müller an König Charles III. auf seinem Herzogtum “Home Farm” in Tetbury am 21. Februar 2015.

Ausgezeichnet mit der Goldenen Mispel (Gouden Mispel) 2014 der Verenigung Nederlands Culturlandschap
für die äußerst präzise Übersicht und Festlegung einer prägenden gesamteuropäischen kulturellen Ausdrucksform: die Abgrenzung von Grundstücken (Feldeinfriedungen).

REZENSIONEN

„Enzyklopädie der Hecken und Feldmauern Europas…Insgesamt ein rundum extrem umfassendes Grundlagenwerk, das kaum einen Aspekt vermissen lässt und für alle Fragestellungen genaue Definitionen, Beschreibungen, Daten, Kulturgeschichte und Erfahrungen bereithält. Größte Hochachtung für dieses umfassende Werk in einem bisher stiefmütterlich behandelten Bereich der Landschaftsanalyse!“


Dr. rer. nat. Andreas Zehm, Deutschland

„Georg Müller hat ein fabelhaftes Buch geschrieben, das als Standardwerk noch über Jahre als Referenz benutzt werden wird. Die Recherche für das Buch begann bereits 1983 und erlaubt Einblicke in die Ergebnisse persönlicher Besuche von mehr als 20.000 Kilometern Feldeinfriedungen in 32 europäischen Ländern.“


Professor John W. Dover BSc, PhD, FRES, FSB, Großbritannien

„Die für alle Länder Europas vorliegende Erschließung stellt nicht nur einen unschätzbaren Beitrag zur vergleichenden Kulturlandschaftsforschung dar, sondern liefert zugleich wertvolle Impulse zur Sensibilisierung der Bevölkerung für ein gemeinsames Stück europäischer Kulturgeschichte.“


Prof. Dr. Uwe Meiners, Deutschland

„Unter diesem Titel präsentiert G. Müller das umfassendste Werk, das jemals über Europas Hecken, Wallhecken, Feldmauern und andere mannigfaltige Arten von Feldeinfriedigungen vorgelegt wurde. Es zeigt durch seine reichhaltige Illustration eine zuvor ungeahnte Vielfalt der Hecken und sonstigen, meist die Landschaft prägenden Feldbegrenzungen.“


Prof. em. Drs. Dr. h.c. Heinrich E. Weber, Deutschland

„Ich habe Ihr außergewöhnliches Buch über Europas Feldeinfriedungen für unsere Sammlung katalogisiert… Herzlichen Glückwunsch zu Ihrer bemerkenswerten Publikation!“

Sandra Lee Parker, Dumbarton Oaks Research Library, USA

„Das Thema benötigt sicherlich deutsche Präzision, die sie auch eingebracht haben. Ich habe die Bände der Steinwälle wegen gekauft, aber ich entdeckte, dass viele andere Arten von Einfriedungen in Europa existieren. Herzliche Glückwünsche zu dieser wunderbar gelösten Aufgabe. Die Bände sind eine Ehre für Sie und ein Erinnerungswerk an diejenigen, die vor uns so viele reiche Landschaften schufen. Ich bin sehr glücklich, dass Sie unser kulturelles Erbe so gut dokumentiert haben, bin aber andererseits sehr traurig über sein Verschwinden. Alles ist nur ein Moment in der Zeit.“


John B Henry, USA

„Ich gratuliere Dir zu diesem aussergewöhnlichem Werk!! Fantastisch!“


Dr. Francesco Bellù, Italien

Vielen Dank für Ihre wunderbares Buch, das in diese Woche angekommen ist. Es zu lesen, genießen wir sehr und gratuliere Ihnen zu Ihrer hervorragenden Arbeit.“


Sally and Marcus Vergette, Großbritannien

„Danke, Ich bin sehr von der Ausgabe Ihres Buches beeindruckt und übertrifft meine Erwartungen. Genial! Sie können sehr stolz sein können. Und ich stimme mit den geschriebenen Einführungen der Professoren Dover, Meiners und Weber überein.
Wenn ich „Camilla“ wäre, würde ich es Prinz Charles zu seinen Geburtstag schenken, er ist ein großer Verfechter des ökologischen Landbaus und seine Felder sind von traditionelle Hecken umgeben. Herzlichen Glückwunsch.“


Dr. Melania Elias Abad, Spanien

 

„Die Bücher sind schön und sind ein wunderbares Nachschlagewerk für dieses Thema. Damit alle unserer Landschaft genießen, bevor einiges davon für immer aus unserer Landschaft verschwindet.
Diese Bände sind wegen des detaillierten Inhalts eine sehr wertvolle Sammlung und werden von uns allen, die das Glück gehabt haben, sie zu besitzen, geschätzt. . Es ist besonders schön, dass wir wissen, dass der wunderbare Autor, der so hart gearbeitet hat, diese Informationen für die nächsten Generationen gesammelt und gesichert hat. Vor dieser, Ihrer Arbeit habe ich tiefen Respekt.“


Jackie Gilligan, Großbritannien

„Ihr Werk ist wohl die umfassendste Dokumentation von Kulturdenkmälern aus natürlichen, z.T. vergänglichen Materialien, die es gibt!
Unglaublich und faszinierend, welch einen Formenreichtum die Flechthecken haben. Es ist sehr wichtig, dass Sie diese Techniken so genau dokumentiert haben, denn es wäre jammerschade, wenn diese Kunst ein für alle Mal vergessen werden würde.


Martina Gorny, Deutschland

Im Rahmen einer Institutsbesprechung der Professur für Landespflege (Uni Freiburg) hat uns Professor Konold Ihre beiden neuen Werke… kurz vorgestellt. Dabei konnte ich mir die beiden Bände kurz durchblättern …
Vorab, auf jeden Fall Gratulation für die umfassende und tiefgreifende Behandlung des Themas. Ein Standardwerk über Europas Kulturlandschaften, welches auch außerhalb des deutschsprachigen Raumes eine breitere Beachtung verdienen wird.“

Dr. Benoît Sittler, Deutschland, (Landespflege Universität Freiburg)

„Zuallererst, möchte ich Ihnen für diese erstaunliche Arbeit mein Kompliment ausdrücken, die Sie über die Jahre getan haben. Es ist großartig, dass diese Studie über Einfriedungen und die Hecken für Europa durchgeführt wurde. Wir wissen, welches Erbe wir haben, und wir wissen was wir schützen müssen. Bildung ist die Basis von diesem alles, und ich denke, dass Ihre Bücher brillant für diesen Zweck sind.“

Roelof Jan Koops, Niederlande

„Du hast die Wallhecken-Goldmedaille verdient mit Deinem Werk. Du stehst wissenschaftlich zuoberst auf der Mauertreppe. Erika und ich gratulieren Dir ganz herzlich zu diesem Riesenwerk. Wir bewundern Dich, dass Du die Kraft und die Ausdauer hattest, dieses Monumentalwerk fertig zu stellen. Auch wir in der J.E.C. sind stolz auf Dich und Deine Arbeit.“


Jim Jones, Großbritannien

„Zu der Herausgabe dieses wirklich umfassendsten europäischen Standartwerk über Europas Feldeinfriedungen, das es zur Zeit in Europa gibt, gratuliere ich Ihnen von Herzen. Es fällt mir schwer die Bedeutung dieses großartigen Werkes zu beschreiben.“


Jef Gielen, Niederlande

„Dies sieht nach einem großartigen Werk aus, dankt Pat dafür, dass es dieses hervorhebt. Kommt sicher auf die Buchwunschliste.“


Sunny Wieler

„Klingt wie eine monumentale Leistung Pat. Es ist ein Geschenk für viele Länder überall in Europa, die Georg über die 30 Jahre besuchte, so lange dauerte es um das Buch zu fertigen.
Nick Aitken und ich haben über dieses Buch bei einer Anzahl von Anlässen gesprochen und wir haben beim Investieren in dieses Buch gedacht. Ich denke, dass es Zeit ist, unser Geld dafür auf den Tisch zu legen.
Ich glaube, dass es nicht billig ist, aber was kann man anderes von einem solch gewaltigen Dokument und einem so wunderbaren Werk erwarten.“


Ken Curran

„Die Bücher sehen sehr schön aus und ich genieße es sehr darin zu lesen. Die Fotos und Illustrationen…. sehen toll aus . Durch die vielen sehr nützliche Informationen werden die Bücher immer ein Schatz sein und ich bin sehr stolz darauf, mit Ihrer Arbeit auf einem kleinen Weg verbunden zu sein.“


Dr. Robert J. Wolton, Großbritannien

„Ich habe das Buch – es sieht fantastisch aus!“


Emily Ledder, Großbritannien

„Die Bücher kamen heute sicher an! Ich bin sehr aufgeregt, sie zu lesen, und sehr stolz darauf, bei einem kleinen Teil der Entwicklung mit dabei gewesen zu sein. Herzliche Glückwünsche zu dieser hervorragenden Leistung.“


Nigel Adams, Großbritannien

„großer Überblick über wichtige Aspekte der Kulturlandschaft“


Henk Baas, Niederlande

„Fantastisches Buch“


Kristianne van der Put, Niederlande

„Obwohl ich ja vorinformiert war, total erschlagen. Das ist kein „opus magnum“ wie der Delmenhorster Kurier schreibt, sondern ein „opus maximum“.
Die Bindung ist makellos, und allein schon die Fülle der gut reproduzierten Fotos und Zeichnungen ist überwältigend. Das ist wirklich ein Lebenswerk, wie ich das in diesem Umfang und in der Präsentation so gut wie noch nie erlebt habe. Damit haben Sie der Sache einen unschätzbaren Dienst erwiesen und sich selbst ein Denkmal gesetzt….”


Prof. em. Drs. Dr. h.c. Heinrich E. Weber, Deutschland

„Heute erhielt ich Ihre zwei sehr beeindruckende Bände von Europas Feldeinfriedungen. Herzlichen Glückwunsch zu diesem Meilenstein! Es wird eine große Hilfe für meine Vorlesungen in Landschaftsgeschichte an der Universität Groningen sein.“


Prof. Dr.ir. Theo Spek, Niederlande

„Georg Müller …. einer dieser Experten, wenn nicht der Experte auf dem Gebiet der Zaun-Forschung. Sein 1.280 Seiten starkes Buch „Europas Feldeinfriedungen“ gilt unter den europäischen Vegetationswissenschaftlern und Geobiologen als Standardwerk. Müller hat die umfassendste Dokumentation über Europas Hecken, Wallhecken, Feldmauern und andere Feldeinfriedungen geschrieben. Das Buch ist das Ergebnis seiner Forschungsarbeit: Seit fast 40 Jahren kategorisiert Müller Zäune und Landschaftsbegrenzungen…“


TAZ, Die Tagezeitung, Deutschland

„Ich besitze die 2 Bände “Europas Feldeinfriedungen”, und bin sehr begeistert.
Als Nachschlagwerk für Technik, Baustile, Handwerkskunst und Kulturlandschaften gibt es nichts vergleichbares am Markt. Für die Bereiche Landschaftsplanung, Architektur, Gartengestaltung, Kunst, Kultur eignen sich diese Bände für Lehrende und Lernende
Bestens.”


Helmut Schieder, Gartenbauschule Langenlois Österreich

Wallhecken, Knicks, Öwer oder Över sind von Gehölzen bewachsene breite, gerade oder ungleichmäßig verlaufende Geländestreifen, meistens künstlich erbaute Erd-,Stein- oder Torfwälle, die in der Regel Grenzen anzeigen. Einige von ihnen sind älter als 5.000 Jahre. Sie sind eigenständige landschaftsprägende Elemente unserer Heimat und Kulturlandschaft. Die Höhen von den Wällen und ihrer Vegetation sind unterschiedlich und nicht festgelegt. In Sonderfällen werden auch gehölzfreie Wälle mit Grenzfunktion als Wallhecken eingestuft. Die durchschnittliche Höhe der Erdwälle beträgt ca. 1,2 m und die durchschnittliche Fußbreite bei Erdwällen 2 m.

WALLHECKEN SIND:

mit Bäumen oder Sträuchern bewachsene Erd-, Stein- oder Torfwälle.
Über. 5000 Jahre alt und zählen zu unseren ältesten Kulturlandschaftsbestandteilen.
Landschaftsbestandteile, die prägend und für unsere Kulturlandschaft sowie unsere Erholung unverzichtbar sind.
Kulturdenkmale, weil sie Teil unserer Kulturlandschaftsgeschichte sind.
Zeugen der Entstehung und Entwicklung unserer Kulturlandschaft, in der wir leben.
Biotop Lebensraum, Landschaftsvernetzung komplexer Lebensgemeinschaften. Diese fördern das biologische Gleichgewicht und verringern „Schädlinge“ der benachbarten Äcker und des Grünlandes.

Lebensraum zahlreicher Tier-,Pflanzen- und Pilzarten. Ca. 7000 Tierarten, wie Kleinsäuger, Vögel, Reptilien, Amphibien und Insekten können in ungestörten Wallheckengebieten und 1800 Arten in einer intakten Wallhecke vorkommen sowie ca. 1000 Pflanzenarten und mindestens ebenso viele Pilzarten. Äsung (Knospen, Blätter, Früchte) fürjagdbares Wild, dadurch Verminderung von Flurschäden.
Bienenweide, das heißt Pollen- und Nektarquelle für Bienen, Hummeln und Falter.
Fangbüschestandort für Schadinsekten, denen hier ihre Feinde häufig nachjagen.
Winterfuttervorratskammern für allerlei Tierarten (Hagebutten, Holunderbeeren, Pfaffenhütchen und sonstigen Früchte sowie Samen von fruchttragenden Heckenpflanzen).
Wildkrautsamenbarrieren. Sie verringern die unerwünschte Wildkrautansiedlung auf Ackerflächen durch Samenflug.

Rückzugsgebiete für viele gefährdete Tier- Pflanzen- und Pilzarten.
Deckungsmöglichkeit und Fluchtburg für zahlreiche Tierarten. Sie sind Schutz vor menschlichen Störungen und Raubtieren.
Witterungsschutz. Sie schützen Tiere und Pflanzen gegen Wetterunbilden (Sturm, Regen, Schnee, Hagel). Sie vermindern  Schneeverwehungen, Sandstürme und anderen wetterextreme Auswirkungen.
Immissionsschutz. Sie verringern die Schadstoffbelastung der Luft (Filterwirkung).
Erosionsschutz. Sie wirken Bodenabrutschungen sowie Bodenverwehungen entgegen.
Sichtblende und Lärmschutz zwischen Straßen und Wohngebieten.

Holzlieferant für Faschinenbau, Gerätschaften, Bau‑ und Brennholz.
Mehrertragserbringer. Die Ertragssteigerung aller Feldfrüchte beträgt ca, 15%.
natürliche Einfriedigung von Acker- und Weideflächen für das Vieh. Früher dienten Wallhecken, die Ackerflächen umgaben, auch der Vieh‑ und Wildabweisung.
Grenzzeichen, die deshalb auch heute noch gesetzlich geschützt sind.
bedrohte Landschaftsbestandteile. Etwa 100.000 km Wallhecken wurden schon seit dem 19. Jahrhundert in Norddeutschland zerstört. Deshalb stehen Wallhecken heute unter besonderem gesetzlichen Schutz. Sie dürfen nicht mehr beseitigt oder  beschädigt werden.
Um Wallhecken und ihren Lebensraum sowie deren Bedeutung für Natur, Landschaft, Heimat und Erholung zu sichern, werden Wallhecken neu angelegt, wiederhergestellt und instand gehalten.

WALLHECKEN ENTSTEHUNG:

Erste Wallhecken entwickelten sich aus dem Flechtsteckzaun und der Trockenstrauchhecke vor mehr als fünftausend Jahren v.Chr. als primitive Schutzwehren gegen Wildtiere und plündernde Horden. In dieser Zeit entstanden auch die sogenannten Heinrichsburgen (etwa im 8. bis 9. Jahrhundert n.Chr.). Das sind große Ringwälle, die zur Verteidigung gegen kriegerische Horden angelegt wurden, mit einer Höhe von etwa 8 bis 10 Metern (Heidenwall Delthun, Gemeinde Ganderkesee).

Ebenso alt dürften Wallhecken sein, die um das wertvolle Ackerland, den sogenannten Esch, angelegt wurden. Diese Wallhecken dienten zur Vieh- und Wildabwehr, sowie als Eschgrenze zur Gemeinheit hin.Um das 11. und 12. Jahrhundert entstanden die ersten Kämpe. Dieses Privateigentum mußte mit Wallhecken als fester Grenze umwallt werden.

 In dieser Zeit dürfte auch landesweit die erste Generation von Wallhecken großflächig entstanden sein, häufig allein zur Abgrenzung adliger Besitzungen.Im darauffolgenden 13. bis 15. Jahrhundert entstanden Wallhecken aus verteidigungs- und kriegspolitischen Erwägungen, aber auch, um territoriale Grenzen, wie zum Beispiel Grafschaftsgrenzen, durch Landwehren zu schützen.

Vom 16. bis 17. Jahrhundert an wurden Wallhecken aus wirtschaftlichen Gründen angelegt, nachdem die Wälder zu großen Teilen abgeholzt, die Äcker ausgelaugt, die Heiden abgeplackt und völlig überweidet waren.Die Wallhecken dienten als Sandfänge, Schutzwälle für Forstgutaufzuchtsflächen und zur Holzerzeugung ohne feste Grundstücksgrenzen, um der Bodenerosion und Holznot Herr zu werden.Ab 1639 durfte im Land Oldenburg kein Baum mehr ohne ausdrückliche herzogliche Erlaubnis gefällt werden. 

Jeder Staats- und Privatforst mußte zum Schutz gegen das weidende Vieh der Gemeinheit umwallt werden.
Von 1677 an waren im oldenburgischen herrschaftlichen Forst, in den Gemeinschaftsholzungen, in Privatholzungen und in den Gärten am Haus “Baumaufzuchtskämpe” mit einer umgebenden Wallhecke anzulegen. Diese Maßnahme sollte die Gewähr bieten für erosionsgeschützte Bereiche mit Jungpflanzungen (Schonungen).

Zur gleichen Zeit und früher entstanden auch Wallhecken an den Hofeinfahrten, die mehr als 100 Meter lang sein konnten, zwar den Weg beiderseits abgrenzten, aber keine Grenzfunktion hatten. Um dem Zugriff höherer Stellen zu entgehen, wurden alle bäuerlichen Privatländereien umwallt. Denn nur was eingewallt war, ging nicht in fürstlichen Besitz über.

 

Durch die Agrarreform des 19. Jahrhunderts, der Gemeinheitsteilung von 1804/1806 im Herzogtum Oldenburg, dem Urbarmachungsedikt von 1765 im Königreich Preußen (für Ostfrießland) entstanden in zweiter Generation eine Vielzahl neuer Wallhecken. Diese Wallhecken wurden vor allem als Grundstücksgrenze, aber auch zur Vieheinzäunung, als Windschutz (Erosionsschutz) und zur Holzerneuerung für allerlei Gerätschaften in „geraden“ Linien angelegt.In letztem Jahrhundert, besonders in den letzten zehn Jahren, wurden Wallhecken aus anderen Gründen neu eingerichtet. Die Veranlassung dazu gaben ökologische Überlegungen, aber im gärtnerischen Bereich auch gestalterische sowie Lärmschutz- und Naturschutzplanungen. Schließlich werden sie von Fall zu Fall als optischer Ausdruck einer festen Grundstücksgrenze angelegt.

 

BEDEUTUNG DER WALLHECKEN FÜR DIE LANDWIRTSCHAFT UND LANDSCHAFT:

1. Wallhecken dienen als natürliche Einfriedung von Grundstücken wie z.B. Acker und Weide für die Vieh- und Wildabweisung.

2. Sie speichern das Regenwasser besser als das meist humus- und porenärmere Kulturland und verringern die Bodenverdunstung (Evaporation), das verkürzt Trockenphasen, verlängert die Beweidungen.

3. Wallhecken erhöhen auf trockenen Sandlagen die Taubildung und Nebelfixierung in der Nacht, erhöhen damit also das Wasserangebot für Kulturpflanzen.

4. Sie schützen vor Wind und Sturm auf einer Strecke bis zu etwa dem 13- bis 15fachen der Heckenhöhe (Beispiel 65 bis 100 Meter bei 5 bis 7 Metern Höhe), was stark windgefährdeten Blättern, wie denen der Hack¬früchte zugute kommt. Umgeben von Hecken ist das Vieh Wetterunbilden in geringerem Umfang ausgesetzt, da keine Extrembedingungen vorherrschen (äußerlich abzulesen am glatten Haar).

5. Sie gleichen Temperaturschwankungen im Frühjahr und Herbst durch eine kontinuierliche Verdunstungslei¬stung (Transpiration) aus. Frostschäden durch extreme Winter sind seltener, die Auswinterung der Saat hier weniger häufig („Gewächshausklima“). Damit vergilben die Blätter später, Zuckerverbindungen wie Glukose werden über einen längeren Zeitraum produziert.

6. Sie verhindern Erosionen, Rutschungen, Lehmauswaschung und Humusabtrag. insbe-sondere als Querriegel am Rande abschüssiger Flächen.

7. Sie verbessern die Wuchsbedingungen von Kulturpflanzen im Windschatten (LEE) durch Winddämpfung, geringere mechanische Beanspruchung und durch den Erhalt von Boden-Kohlensäure.

8. Sie gewährleisten längere lichtabhängige Aktivitäten der grünen Blätter in angrenzenden Kulturen, was den Glukoseaufbau durch Fotosynthese begünstigt. Es ergeben sich bessere Entwicklungsmöglichkeiten der Stengel- und Blattstrukturen in windberuhigter Umgebung. Die Produktivität (Ertragsbildung) kann günstigen falls bis 50% über dem Ergebnis heckenfreien Agrarlandes liegen.

9. Sie bilden ein großes Reservoir humusaufbauender Arten der bodenlebenden Kleintierwelt (Mesofauna), die die Feldflur regelmäßig aufsuchen oder wiederbesiedeln.

10. Sie beherbergen wichtige Glieder der biologischen Schädlingsbekämpfung .z.B. gegen Mäuse, Tipula.

11. Sie sind Fanggebüsche für Schadinsekten, denen hier Feinde häufiger nachjagen.

12. Sie bilden wichtige Nahrungsquellen für Bienen und nektarbedürftige Insekten, vor allem auch in mageren Übergangsperioden außerhalb der Hauptblütezeiten (mit Früh- und Spätblühern).

13. Sie sind oftmals letzte Refugien für bestandsbedrohte Arten der Krautschicht, die auch als Futterpflanzen die Entwicklungsgrundlage für Tiere sein können, die Schadorga¬nismen der Äcker jagen.

14. Sie halten Winterfutter für Vögel, Säuger und Insekten vor (Heckenfrüchte wie Hagebutte, Schlehe, Vogelbeere,).

15. Sie bilden das Rückzugsgebiet für Tiere bei Störungen durch die Feldbestellung, wirken als Fluchtburgen für verfolgte Beutetiere.

16. Sie geben Deckung gegen Feinde (Rebhuhn/Greifvögel), Immissionsschutz gegen Pestizide und Schutz gegen das Überfahren durch landwirtschaftliche Maschinen (Druck-, Schnitt- und Quetschschäden).

17. Sie fangen windverwehte Wildkrautsamen aus der Luft ab und verhindern somit größere unerwünschte Ansiedlungen auf Kulturflächen, verstärkt durch Wurzelkonkurrenz der auf dem Wall stehenden Gehölze und durch Beschattung.

18. Sie verringern negative Immissionen am anderen Ort aus Staub (bewirkt eine Chloroplastenverdunkelung), Reifenabrieb, Absorption von giftigen Schadgasen (Stomatalähmung und vorzeitige Vergilbung, Aufnahme von Stoffwechselgiften wie Blei etc.).

19. Sie prägen das Landschaftsbild und beeinflussen die Aktivitäten und Erholung des Menschen.

20. Sie sind auch heute noch de facto unverrückbare geschützte Grenzzeichen.

21. Sie sind Heimat für bis zu ca. 7000 Tierarten in ungestörten Wallheckensystemen.

22. Sie sind Heimat für bis zu ca. 1800 Tierarten auf einzelnen Wallhecken.

23. Etwa 1000 Pflanzen- und ebenso viele Pilzarten sind auf Wallhecken vorhanden.

Angesichts der gehölzverarmten Kulturlandschaft im nordwestdeutschen Tiefland (Waldanteil in Weser-Ems etwa 8 Prozent bei einem Bundesmittel von 30% ) ist der Erhalt von Wallhecken unbedingt erforderlich.

GRUNDSÄTZE DER WALLHECKENNEUANLAGE:

Wallhecken können überall (außer an besonders geschützten Landschaftsbestandteilen) neu angelegt werden besonders aber, wo im Vergleich zur örtlichen geschichtlichen Situation Wallhecken beseitigt worden sind.

Als Standort bieten sich alle Grenzlinien von Grundstücken oder sonstige Grundstücksflächen an.Wallhecken können in Eigeninitiative von einzelnen Bürgern, Bürgerschaften, Forsten, Landwirten, Vereinen, Wasser,- u. Bodenverbänden Städten, Gemeinden, Kreisen, und dem Land angelegt werden.Bei der Neuanlage von Wallhecken sollten folgende Punkte beachtet werden.

Das Erdmaterial für den Wall sollte aus Gründen des Bodentyps und der Kosten aus der näheren Umgebung kommen.

Entlang der künftigen Wallsohle sollte die Vegetationsdecke wurzeltief abgeschält werden um eine optimale Verbindung der Gehölzwurzeln zum Oberflächenwasser zu gewährleisten.

Der Wall sollte auf eine Höhe von 1,2 -1,5 m, einer Wallfußbreite von ca. 2 – 2,5 m und einer Kronenbreite von ca. 0,8 m aufgeschüttet werden (Der Wall sackt noch in der Höhe um ca. 20- 30%).

Eine Bewässerungsrinne (mit einem Spaten oder durch eindrücken mit der Baggerschaufel), ist mittig, ca. 0,3 m breit und 0,3 m tief, entlang der Wallkrone anzulegen um Regenwasser zu sammeln und so an die Bäume und Sträucher weiterzugeben. Beim Pflanzen ist darauf zu achten, daß eine Vertiefung des Pflanzloches rund um den Baum bzw. Strauch aus gleichem Grund verbleibt. Zusätzlich kann, mittels der Rinne, bei anhaltend trockenem Wetter (Sommer) der neugepflanzte Baum- und Strauchbestand leicht bewässert werden.

Um ein optimales Anwachsen der neugepflanzten Gehölze zu gewährleisten, ist bei Neuanlegung, Neu- bzw. Nachbepflanzung der Wall vor Austrocknung u. z.Zt. unerwünschtem Krautwuchs zu schützen. Daher sollte eine kleinwüchsige Pionierpflanzenart wie z.B. Klee oder Phacelia eingesät werden. Sehr wirkungsvoll ist aber auch den Wall vor dem Pflanzen dauerhaft mit z.B. Holzhäckselmaterial oder groben Rindenmulch abzudecken. Zu aufwendig wäre ein ständiges Mähen oder entfernen des Krautes.Nun sollte der Wall ein halbes Jahr ruhen oder verdichtet werden, um Hohlräume, die das Wurzelwachstum hemmen, zu vermeiden.

Ausschließlich sollten auf Wallhecken nur Pflanzen genommen werden, die standortheimisch sind; zudem im Außenbereich gemäß § 44 des Niedersächsischen Naturschutzgesetzes eine Bepflanzung mit gebietsfremden Pflanzen untersagt ist.

Die Bepflanzung sollte in Verbund auf Lücke erfolgen. Es ist darauf zu achten, daß Sträucher in Gruppen von ca. 4- 8 Stück der gleichen Art gepflanzt werden. Die Gehölze sollten wuchskräftig mehrjährig sein und den Boden- und Lichtansprüchen der jeweiligen Art entsprechen, da sonst die Gefahr des völligen Gehölzverlustes droht.
Wallhecken sind nur in der vorgeschriebenen Frist vom 1. Oktober bis zum 28 Februar zu pflegen; die Selbstheilungskräfte der erwachenden Gehölze können im Februar am besten genutzt werden.

Wallhecken sind an Grenzen zu Viehweiden in einem Abstand zum Wallfuß von mindestens 1,5 m sicher abzuzäunen, um ein Überweiden der Wallhecken auszuschließen. Bei angrenzenden Ackerland ist ebenso zu verfahren, hier kann aber auch durch Anlegen eines vorgelagerten Grabens ein Über- o. Anpflügen der Wallhecke unterbunden werden.

PFLEGE UND INSTANDHALTUNG:

Der Pflege und Instandhaltung von Wallhecken kommt eine besondere Bedeutung zu. Etwa 80% der Wallhecken in Niedersachsen sind durch starke Eingriffe erheblich in ihrer Substanz gefährdet, ähnlich ist es in Schleswig – Holstein. Während in Niedersachsen eine Pflege zu etwa 90% nicht durchgeführt wird, ist es anders in Schleswig Holstein dort wird zu etwa 90% „gepflegt“. Dass (übermässige) Pflege häufig nicht immer etwas positives darstellt ist unter anderem daran erkennbar, dass iin Schleswig – Holstein einer der häufigsten Schadensursache die “Pflege” ist. Während in Niedersachsen zu etwa 80% die Wallhecken durch Überweidung geschädigt werden, sind die häufigste Schäden an den Knicks in Schleswig – Holstein die „Unsachgemäße Pflege, Schlegeln, Stammabquetschungen, Kahlschläge, ”auf den Stubben setzen” und Abpflügen“. Instandhaltungsarbeiten werden kaum oder ungenügend durchgeführt.Nachfolgend werden die jeweiligen Pflegeweise und Pflegebegriffe, die unterschiedlich interpretiert werden, beschrieben.

Kahlschlag „Ein Handbreit über dem Boden“, „Auf den Stubben setzen”und “Knicken
Hier sind zuerst die Begriffe zu klären. Als Kahlschlag wird bezeichnet, wenn auf einer bestimmten oder über der ganzen Länge und Breite einer Wallhecke sämtliche Gehölze zurückgeschnitten werden. Dabei ist es von untergeordnetem Interesse ob die Gehölze einen Handbreit über dem Boden („auf den Stubben gesetzt“) oder 60- 90 cm über dem Boden (“auf den Stock gesetzt“)abgeschnitten werden. Diese Art von radikaler „Kahlschlagpflege“ wurde schon im 18 Jahrhundert als falsch und für die „Tier- und Pflanzenwelt“ als fatal gebrandmarkt.

Das „Auf den Stock setzen“ und „Auf den Stubben setzen“ ist eine nicht unumstrittene aber in Maßen durchgeführt, akzeptable historische Wallheckenpflegeweise, die aber nicht sehr häufig angewandt wurde. Die Zaunwirkung der Wallhecken musste erhalten werden.

Leider wird schon der Begriff „Auf den Stock setzen“ häufig fehlinterpretiert. Einige verbinden damit den Rückschnitt sämtlicher Gehölze (Kahlschlag) bis auf „einen Handbreit über den Boden“ oder das Herabschneiden der Gehölze auf etwa Kniehöhe.

diese Begriffe Daher sind beide Begriffe zu klären:

1. der Begriff „ Auf dem Stock“ ist ein festes Maß, je nach regionaler Zugehörigkeit von 60 – 90 Zentimeter (Kniehöhe).

2. der Begriff „ein Handbreit über den Boden“ ist deutlich, das Gehölz wird 5 – 20cm über dem Boden abgeschnitten.
Ein eindeutigerer Begriff dafür ist „Auf den Stubben setzen“.

3. der Begriff „Knicken“ bezieht sich ausschließlich auf eine bestimmte Anlage,- oder Pflegeweise, nämlich das Knicken bzw. Beugen von Zweigen dünnen Ästen oder sehr jungen Bäumen. Das Knicken ist nicht das abschneiden von Gehölzen. Nur der Anschnitt der Gehölze mit einem Stammdurchmesser von mehr als 2 cm, um diese dann anschließend zu knicken, gehört traditionell noch zum Begriff „Knicken

Die Begriffe 1. und 2. beinhalten zunächst nicht, wie mancherorts gemeint, den Schnitt sämtlicher Gehölze von dem Wall („Kahlschlag“) sondern nur das Einzelstammliche Herunterschneiden der Gehölze auf eine bestimmte Höhe.

Genauso falsch wie irreführend ist, wenn insbesondere in Schleswig – Holstein, die Begriffe „Auf den Stock setzen“ oder „auf den Stubben setzen“ als das „Knicken“ ausgegeben werden.

Das hier verschiedenen und sehr unterschiedliche Pflegeweise gemeint sind, ist mancherorts völlig unbekannt. Das führte dazu, das diese beiden so unterschiedliche Pflegeweisen in dem § 15 b des Schleswig-Holsteinischen Naturschutzgesetz und dem Knickerlass von 1996 mit einander unzulässig vermengt wurden. Das Knicken als knicken ist in dem Land der Knicks“ offensichtlich, auch nicht mehr von der Bedeutung her, bekannt. Man gibt in Schleswig – Holstein, dass “radikale Kappen” (Kahlschlag, Schlagwirtschaft) und „auf dem Stubben setzen” der Gehölze als das „Knicken“ aus. Entsprechend werden dadurch die Gehölze sowie Fauna und Flora schwer geschädigt!
§ 15 b. Absatz 2.

„…..den Knick möglichst alle 10 bis 15 Jahre auf den Stock setzen (Knicken), er darf ihn jedoch nicht in kürzeren Abständen als 10 Jahre knicken.“

WALLHECKENPFLEGE, INSTANDSETZUNG, ZAUNNEUSETZUNG, BAUMENTNAHME, NEU- BZW. LÜCKENBEPFLANZUNG:

STADIUM A

Die Wallhecke ist vollständig erhalten und sehr gut gepflegt. Der Bewuchs hat einen hohen Strauchanteil (Niederhecke). Der Bewuchs ist nicht lückig, sondern bildet einen geschlossenen, eventuell auch stufigen Mantel. Wird eine Wallhecke neu angelegt, kann der Bewuchs noch lückig und niedrig sein. Die Wallhecke hat eine durchgehende Mindesthöhe von mindestens noch 70 cm sowie eine Kronenbreite von 1 bis 2 Metern und eine Fußbreite von 2 bis 3 Metern. Der Zaun steht vom Wallheckenfuß mindestens 1,5m entfernt. Eine Wallausbesserung, Baumentnahme oder Zaunneusetzung ist nicht erforderlich. Im gleichmäßigen Rhythmus gepflegte Wallhecke. Ausgezeichneter Pflegezustand, alle 10 bis 20 Meter steht ein Uberhälter. Das Buschwerk hat eine Höhe bis um 3 Meter. Die Landschaft sieht strukturreich und ansprechend aus.

FOLGENDE PFLEGEVORSCHLÄGE KÖNNEN DURCHGEFÜHRT WERDEN::
Das Strauchwerk alle 8 bis 10 Jahre im 30 Meter Abstand abwechselnd auf den Stock zurückschneiden (60 bis 90 cm Höhe). Diese Methode der Abschnittsweisen Totalrodung kann aber einschneidende negative Folgen, wegen der schlagartigen Veränderung des Vegetations , Beschattungs- und Feuchtzustandes, für Fauna und Flora haben.
Eine bessere und den heutigen Erkenntnissen entsprechender Methode ist sicherlich das Knicken oder die Sträucher einzeln auszuschneiden, wobei nur maximal die Hälfte der Stämme und Äste entfernt wird, (einzelstammliche Entnahme). Der andere Teil folgt erst, nachdem sich an den Schnittstellen neue Triebe gebildet haben, 8 bis 10 Jahre später. Hier spielt sich ein Pflegerhythmus ein, der auch im Sinne der Ökologie und Arbeitszeit akzeptabel ist. Diese Pflege sollte vorgeschrieben werden. Bäume sind hier als landschaftsprägende Elemente nicht herauszunehmen. Ein Ausasten, außer für ein notwendiges Wegeprofil, ist nicht erforderlich. Die Strauchschicht sollte nicht unter 3 m Breite zurückgeschnitten werden.

STADIUM B

Die Wallhecke ist vollständig erhalten und gut gepflegt Sie weist jedoch zum Teil Schädigungen auf. Der Bewuchs kann schon den Charakter einer Baumhecke haben mit allerdings noch gutem Strauchanteil (Niederhecke), wobei die Hochhecken jedoch im Gegensatz zu (A) mehr vertreten sind. Die Wallhöhe ist ähnlich der mit (A) gekennzeichneten aber schon ein wenig niedriger (eingefallen). Die Fu߬ und Kronenbreiten sind fast gleich.
Der Zaun steht am Wallheckenfuß dadurch kommt es zu Anweidungen. Der Zaun muß auf mindestens 1,5m Entfernung vom Wallheckenfuß neu gesetzt werden. Eine Baumentnahme ist noch nicht nötig. Ein Pflege wie unter (A) beschrieben ist erforderlich. Ein Ausasten, außer für ein notwendiges Wegeprofil, ist nicht erforderlich.

STADIUM C

Die Wallhecke ist deutlich degradiert und unebenmäßig. Die Wallhöhe liegt im Schnitt bei 0,5 bis 1 Metern und variiert. Der Zaun steht auf dem Wall dadurch kommt es zu Überweidungen. Der Zaun muß wie in (B) beschrieben neu gesetzt werden. Eine Wallausbesserung ist erforderlich. Es wird Erde auf die lückigen Stellen eingebracht evtl. wird auch falls erforderlich die Wallhöhe erhöht. Der Bewuchs ist kaum oder mäßig gepflegt und hat einen nur geringen Anteil an Nieder und Hochhecken. Die Baumhecke ist vorherrschend. Die mit einem Kreuz gekennzeichneten Bäume sollten nach und nach entfernt werden Das Strauchwerk, wie bei (A) beschrieben, schneiden und periodisch genauso pflegen. Einige Sträucher müssen, in den schon entstandenen Lücken, nachgepflanzt werden. Ein Ausasten, außer für ein notwendiges Wegeprofil, ist nicht erforderlich.

STADIUM D

Die Wallhecke ist deutlich unvollständig mit spätem Umtrieb und ab und zu unterbrochen. Der Bewuchs ist schon lückig und bruchstückhaft. Die Baumhecken sind vorherrschend, es gibt kaum noch Niederhecken. Die Wallhöhe ist nicht mehr gleichbleibend und liegt in dem Bereich um 50 bis 70 cm. Die Kronenbreite liegt hauptsächlich bei 0,5 bis 1 Meter. Der Zaun steht meistens schon hinter dem Wall, es kommt zu Überweidungen. Der Zaun muß wie in (B) beschrieben neu gesetzt werden. Eine Wallausbesserung ist erforderlich, es wird Erde auf die lückigen Stellen eingebracht und die Wallhöhe erhöht. Vorhandene Bäume und älteres Strauchwerk ist von der Bodenaufschüttung freizuhalten. Der Bewuchs ist nicht gepflegt und es herrscht die Baumhecke ohne bzw. kaum Strauchanteil vor. Die mit einem Kreuz gekennzeichneten Bäume sollten nach und nach entfernt werden. Sträucher müssen, in den schon entstandenen Lücken, nachgepflanzt werden.

STADIUM E

Die Wallhecke ist z.B. infolge Tritterosion in der Regel nicht mehr vollständig erhalten, sehr oft nur bruchstückhaft und nicht mehr oder nicht nennenswert gepflegt. Der Bewuchs ist lückig, Baumhecken und Baumreihen sind vorherrschend, sehr häufig sind stärkere nachteilige Eingriffe erfolgt. Der Wall ist schwer geschädigt, die Wallhöhe ist recht unterschiedlich und liegt in dem Bereich zwischen 30 bis 70 cm. Die Kronenbreite liegt häufig bei 0,5 bis 1 Meter, die Fußbreite fast gleichmäßig zwischen 0,5 und 3 Metern. Der Zaun steht hinter dem Wall oder ist nicht mehr vorhanden, es kommt zu Oberweidungen. Der Zaun muß wie in (B) beschrieben neu gesetzt werden. Eine Wallausbesserung ist erforderlich, es wird Erde auf die lückigen Stellen eingebracht und die Wallhöhe erhöht. Vorhandene Bäume und älteres Strauchwerk ist von der Bodenaufschüttung freizuhalten Sträucher und gegebenenfalls Bäume müssen, in den schon entstandenen Lücken, nachgepflanzt werden. Eine Baumentnahme ist hier aus Natur- und Landschaftsschutzgründen nicht erforderlich. Ein Ausasten, außer für ein notwendiges Wegeprofil, ist nicht erforderlich

STADIUM F

Die Wallhecke ist nicht mehr vollständig erhalten und häufig hier oder unter Geländehöhe durchbrochen, deshalb stark wellig. Auch der Bewuchs ist, soweit noch vorhanden, stark heruntergetreten, bruchstückhaft und lückig. Baumhecken Fragmente sind vorherrschend. Falls überhaupt, kommen aufgerissene Baumreihen und Einzelbäume sowie einzelne Sträucher vor, die oft starke Erosions- und Fraßschäden aufweisen. Der Wall ist meistens vollständig degradiert und heruntergeweidet Die Wallhöhe ist in der einzelnen Wallhecke schon stark variabel bis ebenerdig und liegt um 0 – 0,7 Meter. Die Fußbreite liegt häufig bei 1,5 bis 3 Meter, die Kronenbreite bei 0,5 bis 2,0 Metern. Der Zaun steht hinter dem Wall oder ist nicht mehr vorhanden, es kommt zu Oberweidungen. Der Zaun muß wie in (B) beschrieben neu gesetzt werden. Umfangreiche Wallausbesserungen müssen vorgenommen werde, es wird Erde auf die lückigen Stellen eingebracht und die Wallhöhe erhöht. Vorhandene Bäume und älteres Strauchwerk ist von der Bodenaufschüttung freizuhalten Der Wall muß evtl.. auf die Maße von Wall (A) neu profiliert werden. Hier sollten mindestens alle 20 Meter ein Baum sowie Sträucher über die gesamte Länge nachgepflanzt werden, anschließend ist im 8 bis 10 jährigen Rhythmus, wie in (A) beschrieben, zu pflegen. . Eine Baumentnahme und Ausastung ist aus Natur und Landschaftsschutzgründen nicht erforderlich noch gestattet.

GESCHÄDIGT WERDEN WALLHECKEN DURCH:

1. Überweidung, infolge Wall- Wurzel- und stammschädigenden Viehtritts und Verbisses durch Weidevieh;

2. Beweidung der unteren Ast- und Blattetage, so daß Hecken bis zu einer Höhe, die vom Vieh gerade noch erreicht werden kann, wie abrasiert aussehen, „Rindzungenhöhe“

3. Zusammenlegung ( Flurbereinigung ) von Weideflächen auch innerhalb desselben Besitzes, dadurch Aufhebung des Zauns und Öffnung verbunden mit einer völligen Überweidung der Wallhecken;

4. Anbringen von Zäunen auf dem Wallheckenfuß, auf der Mitte des Walls oder hinter dem Wall ( nur einseitige Abzäunung );

5. Einschlagen oder Befestigungen von Eisenmaterial wie Stacheldraht ( oft 2-4-reihig) an den Bäumen (Befestigung von Zäunen, Geländern, Hochsitzen, Weidetoren);

6. Absenkung des oberflächennahen Grundwasserstandes und der offenen Gewässer. Damit sind die älteren Wurzelstrukturen von einer notwendigen Wasserzufuhr abgeschnitten und kümmern oder vertrocknen;

7. Überpflügen, Anpflügen und völliges Abpflügen, Tiefpflügen;

8. Abflämmen der Böschungen von altem Gras, vorjährigen Stauden und Holzresten;

9. Abbrennen mittels Reisighaufen-Feuer, Reifen mit Diesel-Altöl, zu nahe liegendes abbrennendes Stoppelfeuer oder Osterfeuer, deren Flammen durch den Wind an die Bäume gedrückt werden;

10. Ausästen der Bäume auf einer oder beiden Seite(n) bis 10 Meter Höhe und höher, dadurch Verkahlung und Freilegung von Deckung und Brutstätten ohne Schutz gegen Witterungseinflüsse (Landkreis Oldenburg: „4m Höhe, höchstens bis Kronenansatz“);

11. Reduzierung des Heckenprofils durch automatische ‘Buschhacker'( mit zahlreichen schweren Rissverletzungen ) und Stammschneider (Bodenverdichtung, Reifenspur und Bruchschäden );

12. Radikale Abholzung aller Gehölze;

13. Besprühen der abgeschnittenen Stümpfe mit Pestiziden aller Art ( Vergiftung ), insbesondere mit Herbiziden in Überdosis;

14. Ablagerung von Bäumen, Sträuchern, Ästen, Reisig, Laubhaufen (Überdüngung);

15. Ablagerung von wildem Müll, Siloplanen, ausrangierten landwirtschaftlichen Maschinen, Schutt, Silage- und Heuresten, Sand, Steinen, Erdaushub, Dunghaufen, faulenden Strohgroßballen, Gummireifen, Chemikalien- und Ölresten;

 

16. Lagerung von Silage- und Rübenmieten auf oder an der Wallhecke;

17. Schaffung von Durchlässen;

18. Abtragung des Wallbodens zur Verfüllung von Schlatts und Tümpeln, Anhebung von Senken oder flurbereinigten Verkoppelungsflächen;

19. Roden und Einplanieren bestimmter Parzellenbereiche mit schweren Maschinen (Planierraupe, Frontlader, Hydraulikbagger );

20. Völlige oder teilweise Beseitigung ( Schleifen ) der Wallhecken über die gesamte Länge für die Erstellung von Baugrundstücken, für Straßen-, Wasser- und anderen Baumaßnahmen;

21. Falsche Bauleitplanung

22. Behördliche Fehlentscheidungen

23. Anpflanzung von Ziergehölzen und sonstigen nichtheimischen Pflanzen;

24. Halbseitige Pflegemaßnahmen ( Auf den Stock setzen).

25. Reithürdeneinbau

Allen aufgezählten Schädigungsfaktoren kann – meist ohne großen Aufwand -wirkungsvoll begegnet werden, in dem auf sie verzichtet wird oder Rückbau- und Dämpfungsmaßnahmen eingeleitet werden.

STUFEN DER WALLDEGRADIERUNG:

Um Wälle zu beurteilen ist die nebenstehende Zeichnung hilfreich. In sechs Stufen sind die einzelnen Walldegradierungen dargestellt.

a. sehr guter Wall;
b. guter Wall, leicht angeweidet;
c. mittelmäßiger Wall, angeweidet und leicht überweidet;
d. ausreichender Wall, angeweidet und überweidet;
e. schlechter Wall, stark überweidet;f. sehr schlechter Wall, völlig überweidet nur noch Erdfragmente erkennbar.

Die linke Seite der Querschnittszeichnung ist immer der Weidefläche zugewandt. Die Maße beziehen sich auf Wallhecken des Landkreises Oldenburg.

WALLHECKENSCHLÜSSEL:

Um Wallhecken sicher zu bestimmen habe ich den nachfolgenden Wallheckenbestimmungsschlüssel sowie einen neuen Wallheckenerfassungsbogen der computergerecht gestaltet ist, entwickelt..
Wallhecke – Ja oder Nein?

1. .Ist die Wallhecke/ der Standort in einer der nachfolgenden Karten verzeichnet:
a. in der Vogteikarte von 1792?
b. in einer Karte zur Gemeinheitsteilung zwischen 1800 und 1845?
c. in den Original- Handriss- oder Kirchspielkarten zur ersten Landesaufnahme zwischen 1820 bis 1860?
d. in der ersten Preußischen Landesaufnahme von 1898/1900 (1:25.000)?
e. in den Topographischen Karten ( 1: 25.000) dieses Jahrhunderts?
f. in der Deutschen Grundkarte (1: 5000) dieses Jahrhunderts?

2. .Ist ein Wall mit oder ohne Bewuchs vorhanden, gleich welcher Scheitelhöhe und welchen Zustand.

3. Ist ein deutlich sichtbarer Wall vorhanden, der mit Bäumen oder Sträuchern (auch nur vereinzelt) bewachsen ist. Er sollte mindestens mit einer der Abbildungen auf der Rückseite des Wallheckenerfassungsbogen die mit „A- D“ bezeichnet sind, weitmöglichst übereinstimmen (Seite 7).

4. Sind Bruchstücke eines Walles mit oder ohne Bewuchs vorhanden, gibt es einzelne Bäume oder Sträucher, die auf einen ehemaligen Wall schließen.

5. Ist eine langgestreckte, bis zu ca. 4 Meter breite Bodenerhebung (rudimentartig) vorhanden und wenige Zentimeter hoch, mit oder ohne in Reihe stehenden Gehölze (vgl. Abbildung E. u. F. Seite 7)

6. Sind die Wurzeln oder Wurzelansätze (Wurzelhälse, siehe Seite 147 ff. Wallheckenbuch) älterer Bäume freigelegt („Stelzwurzeln“ erkennbar), vor allem bei Eiche , Erle, Birke, Hainbuche, selten auch Rotbuche und Kiefer, oder sind noch vereinzelte Büsche, z.B. Schlehe, Weißdorn, Ilex zu sehen, die auch verbissen sein können, ein Wall aber nicht mehr vorhanden?

7. Sind Hecken (ohne Wall) vorhanden, auch solche, die nur abschnittsweise erhalten sind, bei einem Mindestgehölzalter von 60 Jahren.

8. Sind noch Gebückbaumstämme zu sehen.Sollte der in Frage stehende Bereich in einer der unter (1 a-f) genannten Karten verzeichnet sowie eine Frage von ( 2-8) mit „ja“ beantwortet sei, so ist die Wallhecke sicher festgestellt. Das gleiche gilt, wenn zwei Fragen aus dem Komplex (2-8) oder nur die Frage (3) mit „ja“ beantwortet werden können. Sollte nur eine der Fragen (4-8) zutreffen, ist dieses meist ein sicheres Indiz für eine vorhandene Wallhecke. Sofern eine Wallhecke in den Karten (1a-f) verzeichnet ist , kann aber keine der Fragen (2-8) bejaht werden , so ist dieses ebenfalls ein sicherer Nachweis für eine dort ehemals vorhanden gewesene Wallhecke. Trifft keine Frage zu, so ist eine Wallhecke nicht nachweisbar.

Nach diesem Schlüssel ist auch der ungeübte Mitarbeiter in der Lage, die meisten Wallhecken zu erkennen und einzuordnen. Wer nach diesem Schlüssel arbeitet, wird sehr schnell bemerken, wie vergleichsweise einfach es ist, Wallhecken zu erkennen. Feldbiologische Unsicherheiten lassen sich dennoch nicht ausschließen. Sie sollten im Gespräch mit Kennern dieses Biotoptyps ausgeräumt werden. Das ist besser als falsche Angaben weiterzugeben

WALLHECKENERFASSUNGSBOGEN:

Nicht nur die richtige Ansprache von Wallhecken ist wichtig, sondern auch die Kartierung bzw. Bewertung von Wallhecken, um daraus den Schutzbedarf abzuleiten. Hierbei sollten wir uns aber davor hüten, Wallhecken, die nur noch fragmentartig in der Landschaft vorhanden sind und dementsprechend eine schlechte Bewertung erhalten, als minderwertig zu betrachten. Diese Wallhecke ist ohne Einschränkung genauso geschützt wie eine vollständig intakte. Denn nur noch ca. 4 – 6% der heute vorkommenden Wallhecken sind noch vollständig intakt. In Zahlen ausgedrückt sind das in Niedersachsen lediglich 1.200 km. Da bleiben von den ehemals etwa 153.000 km vollständig intakten Wallhecken, die in der Mitte des 19 Jahrhunderts noch bestanden, nicht mehr viele übrig.

Auf der Basis meines praxiserprobten Wallheckenerfassungsbogens, habe ich einen neuen Bogen erarbeitet, der die Erfassung von Wallhecken erheblich vereinfacht und genauere Aussagen zum Zustand der Wallhecken erlaubt. Dieser Erfassungsbogen ist auf einem halbquantitativen Bewertungsprinzip aufgebaut und neunfach gegliedert.
Am Anfang stehen die allgemeinen Daten Datum, Foto, Standort usw. Daran schließt sich die makroskopische Erfassung an. Im Absatz 1 (Wallerfassung) wird die Grobaufnahme vorgenommen.

Im Absatz 2 (Wallzustandsstufen) wird der Wall bezüglich seines Zustandes (A-F), gemäß der auf der Seite 7 abgebildeten Zeichnung, erfasst ( Als alleiniger Erfassungsbogen, ist die Zeichnung auf der Rückseite dieses Bogens abgebildet). Im dritten Absatz (Wallabmessungen) werden die Maße des Walles eingetragen. Der vierte Absatz (Wallbewuchs/ Heckentyp) erlaubt die Einteilung des Heckentyps von A-F sowie eine Erfassung der Bäume und Sträucher.

Im 5. Abschnitt (Graben am Wall vorhanden) wird ein evtl. vorhandener Graben eingetragen.
Mit einer der wichtigsten Absätze ist der 6. Abschnitt (Wallheckenschädigungen); hier werden 31 mögliche Schädigungen aufgeführt .

Unter Sonstiges kann zusätzlich noch eine nicht vorgefasste Schädigung eingetragen werden. Der 7. Absatz (Grundstücksbeschaffenheit / umwallte Grundstücksflächen) dient dazu, die jeweilige Grundstücksbeschaffenheit, immer von der Wallinnenseite gesehen, festzuhalten. Im Absatz 8 wird die Punkteauswertung und Einstufung vorgenommen. Der Absatz 9 (Bemerkungen) läßt noch genügend Platz für andere hier nicht erfasste Gegebenheiten.

Auf der Rückseite des Erfassungsbogens sind Zeichnungen abgebildet, um den Kartierer die Einstufung des Walles und seines Bewuchses zu erleichtern.

Er bietet sich an, weil sämtliche Daten codiert sind und vollständig in einem Computer erfasst und ausgewertet werden können.

Durch sein Punktesystem ist der Zustand der Wallhecke objektiv sehr gut definiert. Zudem ist es möglich, ältere Kartierungsergebnisse in den Wallheckenerfassungsbogen einzubringen, um ebenfalls eine solide Bewertung und Auswertung eines Wallheckenbestandes durchführen zu können. Interessant ist auch, daß auch nicht besonders qualifizierte Mitarbeiter nach kurzer Einweisung in der Lage sind, Wallhecken sicher mit diesem Bogen zu erfassen. Da der Bogen alle notwendigen Kriterien enthält, brauchen diese dann nur noch angekreuzt zu werden. Zeitraubende Schreibarbeiten sind so vor Ort minimiert.

Es ist möglich, verschiedene Daten wie z.B. Ortsteil, Eigentümer, den Verlauf in der DGK 1:5000 usw. am Schreibtisch vorweg einzutragen. Zudem ist der Bogen so gegliedert, daß die unterschiedlichen Erfassungskriterien in Blöcken zusammengefasst wurden, um ein zeitaufwendiges Hin- und Herspringen während des Eintragens im Bogen zu vermeiden. Ein praxisorientierter Erfassungsbogen hilft viel Zeit zu sparen und muß so beschaffen sein, daß Fehler in der Erfassung weitestgehend ausgeschlossen werden. Zugleich soll er dem Auswerter alle nötigen Daten schnell und übersichtlich vermitteln können, die Daten müssen per Datenverarbeitung schnell und zuverlässig abgerufen werden können. Ich meine, daß dieser Bogen diesen Kriterien entspricht. Die Erfassung der Wallhecke erfolgt grundstücksbezogen. Ohne weiteres kann es dazu kommen, daß wenn ein Grundstück vollständig umwallt ist für jede Grundstückseite ein Bogen ausgefüllt werden muß, das kommt ganz auf den Wallheckenzustand der verschiedenen Grundstückseiten an. Ziel ist, eine einheitliche Kartierung und Einstufung sowie Auswertung der Wallhecken zu erreichen.

DEFINITION HECKEN:

Eine „Hecke“ ist eine in einer Reihe stehende dichte, linienförmige, lebende und meistens angepflanzte Gehölzanpflanzung („lebender Zaun“), die sehr häufig zur Grundstückseinfriedung dient. Die Höhe und Breite der Hecke ist nicht festgelegt. Diese werden unterschieden durch die Heckenhöhe, dem Standort, dem Gehölzbewuchs, die Pflanzart und die Gehölzbehandlung. Dien Entstehung der Hecke reicht bis vor vermutlich 1,8 Millionen Jahren zurück.
Die ebenerdige Hecke wird nur als „Hecke“ bezeichnet, die auf einem Wall stehende als „Wallhecke“, die auf einer Mauer stehende als „Mauerhecke“ und die aus Ästen (Totholz) oder trockenen Sträuchern bestehende Hecke als „Trockenstrauch- „ oder „Totholzhecke“. Die nur aus Sträuchern bestehende Hecke wird „Strauchhecke“ genannt, sind die Gehölze gebogen, geflochten, geknickt oder gelegt, handelt es sich um „Biege- “, „Flecht-“, „geknickte“, oder „gelegte Hecken“. Sind die Hecken nur 0,1-1 m hoch, werden sie als 

„Niedrighecken“ bezeichnet, sind sie 1,1-3 m hoch als „Niederhecken“, ab einer Höhe von 3,1-6 m als „Hochhecken“, darüber als „Baumhecken“. Nur in einer Reihe verstreut und einzeln stehende Bäume oder Sträucher werden als „Einzelbäume“ oder „Einzelsträucher“ bezeichnet.

„Gelemmte Hecken“, „Kreuzhecken“ usw. gehören zu den Pflanzenstilen. Besteht die Hecke vor allem aus z.B. Rotbuchen- oder Weißdornbewuchs, wird diese als „Rotbuchen- “ oder „Weißdornhecke“ bezeichnet usw.
Die Hecken werden in sieben Hauptkategorien unterschieden
Lebende Hecken Tot- oder Trockenstrauchhecken
Ebenerdige Hecken
Erdwallhecken
Erdsteinwallhecken
Mauer- oder Feldmauerhecken
Torfwallhecken
Die Tot- oder Trockenstrauchhecke wird wiederum in mindestens 5 weitere Kategorien unterteilt.
Die lebenden Hecken werden in mindestens 4 Unterkategorien (Bewuchstypen), je nach Gehölzbewuchshöhe, und in über 250 unterschiedliche Heckenstile unterteilt.

BEWUCHSTYPEN:

• Niedrighecken: Die Niedrighecke besteht aus mehrfach im Jahr von oben und der Seite zurück geschnittenen Sträuchern, die etwa 0,3-1 m hoch und bis zu 3 m breit sind. Sie ist platzsparend, benötigt aber häufig eine sehr aufwendige Pflege. Der Wind wird nicht oder kaum gebremst, und die Artenvielfalt ist eher begrenzt.

• Niederhecken: Die Niederhecke ist 1-2 m hoch und bis zu 3 m breit. Sie besteht aus jährlich zurückgeschnittenen Sträuchern und Bäumen. Sie ist Platz sparend, benötigt aber einen jährlichen Rückschnitt, der aufwendig ist. Der Wind wird kaum gebremst, und die Artenvielfalt ist bei unter 1 m breiten und nur 1 m hohen Hecken eher begrenzt. Sind die Hecken breiter und höher als 1 m, steigt die Artenvielfalt proportional mit der Heckenbreite an.

Bei der Verwendung von z. B. Haselnuss, Weißdorn und Holunder wird meist kein Rückschnitt durchgeführt, weil diese Sträucher kaum höher als 6 m werden. Die Artenvielfalt ist sehr hoch.

• Baumhecken mit dichtem Strauchbewuchs: Baumwallhecken bestehen aus Baumreihen, deren Höhe und Breite abhängig von dem jeweiligen Baum- und Strauchbewuchs ist. Sie weisen einen dichten Strauchbewuchs auf und produzieren Nutzholz, sind Wind brechend, können der Abschirmung dienen und gliedern die Landschaft. Sie haben eine außerordentlich hohe Artenvielfalt.

Hochhecken: Sie erreichen eine Höhe von 2-6 m, die Breite beträgt, abhängig von Schnittmaßnahmen, etwa 5 m und mehr. Hochhecken bestehen aus Sträuchern und häufig aus jungen oder niedrigen Bäumen. Sie hemmen den Wind, sie liefern Brennholz und gliedern markant die Landschaft. Abhängig von der Strauchart wird in einem Rhythmus von etwa 10-15 Jahren zurückgeschnitten.